Marco Wilhelm Linke von Artivista im Interview

Marco Wilhelm Linke, der nicht nur die Werbeagentur Artivista betreibt, sondern nebenbei auch noch als Sänger, Fotograf und Autor tätig ist spricht im Logo-Design Interview über seine Arbeit und darüber, wie sich selbstbestimmtes Arbeiten, Spaß am Job und finanzielle Unabhängigkeit vereinbaren lassen.
Vor deiner Arbeit als Grafikdesigner hast du Rechtswissenschaften mit Schwerpunkt Philosophie, Kriminalistik und Rechtsmedizin studiert. Schonmal eine Leiche gesehen?
Vor der Prüfung im Fach „Rechtsmedizin“ stand natürlich eine Obduktion (als Beobachter). Entsprechend habe ich auch Leichen gesehen. Allerdings wohnte ich der Obduktion nicht sehr lange bei
Wann kam der Wunsch auf Grafikdesign umzusatteln?
Design hat mich schon immer fasziniert. Nur habe ich die Idee, „Geld mit Design zu verdienen“ später aufgegriffen. Auslöser war mein Berufsalltag als Jurist. Gleichwohl ich objektiv betrachtet einen Traumjob hatte, war ich nicht glücklich. Also blieb nur eine Lösung: Der Job passte nicht zu mir – ich musste umsatteln.
Im Jahr 2000 hast du deine Werbeagentur Artivista gegründet. Seither hast du viele weitere Projekte selbstständig realisiert. Hast du das Gründer-Gen?
Keine Ahnung. Allerdings bin ich sehr neugierig und immer auf der Suche nach Herausforderungen. Symptome eines Gründer-Gens?
Wie bringst du deine vielen Projekte unter einen Hut? Bleibt da noch Zeit für Schlaf?
Oh ja. Vor allem deshalb, weil die Projekte in vielerlei Hinsicht miteinander verknüpft sind und sich so immer wieder spannende Symbiosen ergeben.
In der PAGE schreibst du über selbstbestimmtes Arbeiten und den Spaß am Job. Wie sieht für dich die optimale Balance aus?
Ich versuche Aufträge in drei Aspekte zu unterteilen:
1) Spaß haben,
2) Geld verdienen,
3) Image aufbauen.
Ein Projekt sollte mindestens zwei dieser Punkte erfüllen.
Deine Leidenschaft ist das Schreiben in Form von Literatur und Musik. Welche musikalischen und literarischen Projekte gibt es von dir und auf was dürfen wir in Zukunft gespannt sein?
Musikalisch bin ich mit meiner Band „Linck“ unterwegs. Hier ist für 2011 unser drittes Album geplant. Literarisch wurde gerade mein Thriller „Das Majestic 12 Dokument“ (Marc Linck) veröffentlicht. Zudem bastel ich gerade mit einem tollen Produzententeam an dem Drehbuch zu meiner Erzählung „Der Ventriloquist“ (2008 mit dem Literaturpreis Land Brandenburg ausgezeichnet). Sehr spannend – aber auch alles sehr langwierig.
Neben deinen musikalischen und literarischen Projekten interessierst du dich auch für Fotografie. Dein Lieblingsprojekt?
Oh. Immer das aktuelle Projekt
Wie kam die Idee zu Designers Inn?
In den letzten 10 Jahren hat sich eine ganze Menge Fachwissen angesammelt. Mit „Designers Inn“ möchte ich jungen Kollegen (aber natürlich auch gerne gestandenen Kollegen) Denk- und Lösungsansätze für den Designalltag geben.
Mit „Design your iPad“ bietest du ein Tutorial für ein eigenes iPad in 50 Schritten an. Bist du ein Technik-Freak?
Befürchte Ja.
In deinem neuen Buch „Design kalkulieren“ gibst du viele nützliche Tipps für selbstständige Grafik- und Webdesigner. Welche Möglichkeiten siehst du für Crowdsourcing-Portale wie Logo Design?
Gut aufbereitete Netz-Inhalte, leicht zugängliche Informationen und spannende Netzwerke werden zunehmend Bedeutung für unseren Berufsalltag gewinnen. Entsprechend hoch sind der Wert und auch der Anspruch an Portale wie Logo Design.
Deine drei Tipps für Gründer?
1) Sich den Spaß an der Arbeit und die Leidenschaft bewahren.
2) Sich nicht unter Wert verkaufen.
3) Durchhalten.
Vielen Dank!
Ich hab zu danken .